Bücher seit 2008
Democracy and Crisis. Challenges in Turbulent Times
In light of the public and scholarly debates on the challenges and problems of established democracies, such as a lack of participation, declining confidence in political elites, and the deteriorating capabilities of democratic institutions, this volume discusses the question whether democracy as such is in crisis. On the basis of the shared concept of embedded democracy, it develops a range of conceptual approaches to empirically analyzing the challenges of democracy and their potential transformation into crisis phenomena.
The book is divided into three parts, the first of which highlights various aspects of political participation, such as political inequality in voting. In turn, Part II focuses on problems of political representation, while Part III assesses whether processes such as globalization, deregulation, and the withdrawal of the state from important policy areas have limited the political control and legitimacy of democratically elected governments.
The book is divided into three parts, the first of which highlights various aspects of political participation, such as political inequality in voting. In turn, Part II focuses on problems of political representation, while Part III assesses whether processes such as globalization, deregulation, and the withdrawal of the state from important policy areas have limited the political control and legitimacy of democratically elected governments.
Voters and Voting in Context. Multiple Contexts and the Heterogeneous German Electorate
Voters and Voting in Context investigates the role of context in affecting political opinion formation and voting behaviour. Building on a model of contextual effects on individual-level voter behaviour, the chapters of this volume explore contextual effects in Germany in the early twenty-first century.
The volume draws upon manifold combinations of individual and contextual information gathered in the German Longitudinal Election Study (GLES) framework and employ advanced methods. In substantive terms, it investigates the impact of campaign communication on political learning, effects of media coverage on the perceived importance of political problems, and the role of electoral competition on candidate strategies and perceptions. It also examines the role of social and economic contexts as well as parties' policy stances in affecting electoral turnout. The volume explores the impact of social cues on candidate voting, effects of electoral arenas on vote functions, the role of media coverage on ideological voting, and effects of campaign communication on the timing of electoral decision-making.
Voters and Voting in Context demonstrates the key role of the processes of communication and politicization in bringing about contextual effects. Context thus plays a nuanced role in voting behaviour. The contingency of contextual effects suggests that they will become an important topic in research on political behaviour and democratic politics.
The volume draws upon manifold combinations of individual and contextual information gathered in the German Longitudinal Election Study (GLES) framework and employ advanced methods. In substantive terms, it investigates the impact of campaign communication on political learning, effects of media coverage on the perceived importance of political problems, and the role of electoral competition on candidate strategies and perceptions. It also examines the role of social and economic contexts as well as parties' policy stances in affecting electoral turnout. The volume explores the impact of social cues on candidate voting, effects of electoral arenas on vote functions, the role of media coverage on ideological voting, and effects of campaign communication on the timing of electoral decision-making.
Voters and Voting in Context demonstrates the key role of the processes of communication and politicization in bringing about contextual effects. Context thus plays a nuanced role in voting behaviour. The contingency of contextual effects suggests that they will become an important topic in research on political behaviour and democratic politics.
Wohlfahrtsverbände im Umbruch. Fortführung des deutschen Sonderwegs durch vorsorgende Sozialpolitik?
Caritas und Diakonie zählen zu den zentralen Akteuren im deutschen Sozialstaat. Sie stellen einen großen Anteil der sozialstaatlichen Leistungen bereit und haben diese im Laufe der Zeit stetig ausgeweitet und ausdifferenziert. In neuerer Zeit müssen sie sich im Strukturwandel des Wohlfahrtskorporatismus neu positionieren. In diesem Band wird danach gefragt, inwiefern sie sich einer betriebswirtschaftlichen Steuerung unterworfen haben und ihre Identität sowie ihre Verbindung zur Kirche bewahren konnten. Zugleich wird analysiert, wie sie die Potentiale vorsorgender Sozialpolitik erkannt haben, um sich für die Modernisierung des Sozialstaats aufzustellen.
Die Analyse der Organisation, der Programmatik und der operativen Tätigkeit der konfessionellen Wohlfahrtsverbände in diesem Transformationsprozess wird um Interviews mit langjährigen Beobachtern der Verbände aus Wissenschaft und Praxis ergänzt.
Die Analyse der Organisation, der Programmatik und der operativen Tätigkeit der konfessionellen Wohlfahrtsverbände in diesem Transformationsprozess wird um Interviews mit langjährigen Beobachtern der Verbände aus Wissenschaft und Praxis ergänzt.
Demokratie, Diktatur, Gerechtigkeit. Festschrift für Wolfgang Merkel
Der begriffliche Dreiklang Demokratie, Diktatur und Gerechtigkeit benennt zentrale, miteinander verknüpfte politikwissenschaftliche und gesellschaftspolitische Themen des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Band bietet aus normativer, theoretischer und empirischer Perspektive innovative Fragestellungen und Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Facetten dieser Trias. Die Beiträge widmen sich u. a. der Konzeptualisierung und Messung von Demokratie, den Herausforderungen an junge und alte Demokratien, der Konzeptualisierung, Performanz und Persistenz von Diktaturen sowie Konzepten, Grundfragen und Herausforderungen der Gerechtigkeit in Nord und Süd.
Die Legitimität direkter Demokratie. Wie demokratisch sind Volksabstimmungen?
Das sinkende Vertrauen der Bürger in ihre politischen Repräsentanten und die Entfremdung von den etablierten Parteien haben in den letzten Jahren zu einer Intensivierung der wissenschaftlichen Debatte um mehr direkte Demokratie geführt. Dieser Band fasst zentrale Argumente dieses Diskurses zusammen und untersucht anhand von theoretischen Reflexionen und empirischen Fallstudien die Legitimität direkter Demokratie. Es wird kritisch hinterfragt, ob Volksabstimmungen dazu in der Lage sind, zentrale Herausforderungen zeitgenössischer Demokratie erfolgreich zu bewältigen.
Handbuch Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände in Deutschland
Dieses Handbuch, das für die Neuauflage vollständig überarbeitet wurde, stellt Geschichte, Funktionen, Strukturen und Perspektiven der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände der Bundesrepublik Deutschland in den Mittelpunkt. Hierbei werden die Reaktionen dieser Verbände auf die veränderten Umweltbedingungen aufgezeigt sowie der Frage nachgegangen, inwieweit zu konstatierende Veränderungsprozesse bei den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden zu einer weitgehenden Transformation des deutschen Modells insgesamt beitragen.
Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2013
Der Band bündelt Analysen führender Wahlforscher und Politikwissenschaftler aus Deutschland zur Bundestagswahl 2013. Die Publikation erscheint als weiterer Band der so genannten "blauen Reihe", die seit ihrem Start 1980 umfassend und systematisch Analysen zu allen Bundestagswahlen und zu international relevanten Ergebnissen der Wahl- und Wählerforschung präsentiert.
Politik und Regieren in Hessen
Hessen ist eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder der Bundesrepublik. Zugleich ist das Regieren in diesem Bundesland mit starken regionalen Disparitäten konfrontiert: Der Boomregion Südhessen stehen strukturschwächere Regionen in Mittel- und Nordhessen gegenüber. Diese und andere Ambivalenzen sind zentrale Herausforderungen, wenn es darum geht, das fünftgrößte deutsche Bundesland zu regieren.
Mit diesem Sammelband liegt erstmalig eine umfassende Regierungslehre für das Bundesland Hessen vor. Der Band vereint Beiträge führender landespolitischer Forscher zu den Kernbereichen des Regierungssystems und zu zentralen Akteuren, Strukturen und Prozessen des politischen Systems.
Mit diesem Sammelband liegt erstmalig eine umfassende Regierungslehre für das Bundesland Hessen vor. Der Band vereint Beiträge führender landespolitischer Forscher zu den Kernbereichen des Regierungssystems und zu zentralen Akteuren, Strukturen und Prozessen des politischen Systems.
Kassel 4.0 - Stadt der Transformationen
Kassel ist eine Stadt voller dynamischer Wandlungsprozesse. Diese Erkenntnis ist keineswegs allein dem so genannten "Dynamik-Ranking" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft geschuldet, in dem Kassel seit Jahren Spitzenpositionen belegt. Dabei ist offensichtlich: Kassels Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. War die Stadt noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein Industriezentrum überregionalen Ranges, ist Kassel heute Hochschulstandort, Dienstleistungszentrum und Kulturmetropole, ohne dabei sein tradiertes industrielles Profil vollständig zu verlieren. Krisenhafte Erscheinungen und erfolgreiche Anpassungs- und Modernisierungsprozesse reichen sich seit den 1960er Jahren in dieser Stadt die Hand.
Dieses Buch fragt zum einen nach den historischen Prägungen der Stadt Kassel, die eine spezifische städtische Eigenlogik hervorgebracht haben. Zum anderen fragt es aber vor allem danach, wie Kassel durch diese Transformationsprozesse geprägt wird. Wie sehr ist die Stadt Kassel Getriebene dieser Entwicklungen? Wie reagiert Kassel auf diese zahlreichen Wandlungstendenzen? Welche Räume zur (politischen) Gestaltung ergeben sich und in welcher Weise werden diese genutzt? Wie sehr ist die Stadt möglicherweise selbst Promotor solcher dynamischer Entwicklungen? Und welche Folgen dieser Modernisierung sind auf den verschiedenen Politikfeldern für Kassel zu erwarten? Schließlich will dieser Band auch einen Beitrag zum Narrativ der Stadt leisten, Kassel als Möglichkeitsraum begreifen, will abgerissene Traditionslinien aufnehmen und Wege zu ihrer Weiterführung oder Erneuerung aufzeigen. Er möchte Kassel letztlich als das analysieren, was die Stadt heute am eindrücklichsten prägt, als eine Stadt vielfältiger Stränge der Transformation.
Dieses Buch fragt zum einen nach den historischen Prägungen der Stadt Kassel, die eine spezifische städtische Eigenlogik hervorgebracht haben. Zum anderen fragt es aber vor allem danach, wie Kassel durch diese Transformationsprozesse geprägt wird. Wie sehr ist die Stadt Kassel Getriebene dieser Entwicklungen? Wie reagiert Kassel auf diese zahlreichen Wandlungstendenzen? Welche Räume zur (politischen) Gestaltung ergeben sich und in welcher Weise werden diese genutzt? Wie sehr ist die Stadt möglicherweise selbst Promotor solcher dynamischer Entwicklungen? Und welche Folgen dieser Modernisierung sind auf den verschiedenen Politikfeldern für Kassel zu erwarten? Schließlich will dieser Band auch einen Beitrag zum Narrativ der Stadt leisten, Kassel als Möglichkeitsraum begreifen, will abgerissene Traditionslinien aufnehmen und Wege zu ihrer Weiterführung oder Erneuerung aufzeigen. Er möchte Kassel letztlich als das analysieren, was die Stadt heute am eindrücklichsten prägt, als eine Stadt vielfältiger Stränge der Transformation.
Zeitgenössische Demokratietheorie. Band 2: Empirische Demokratietheorien
Die Demokratie – verstanden als politische Selbstbestimmung eines Volkes – ist die vornehmste Aufgabe und der zentrale Gegenstand der Politischen Theorie. Das zweibändige Lehrwerk bietet eine systematische Einführung in die zeitgenössische normative und empirische Demokratietheorie.
Der zweite Band behandelt wichtige empirische Theorieansätze. Alle Beiträge sind vergleichbar aufgebaut: Sie enthalten neben einer Verortung des jeweiligen Konzeptes in der Theoriegeschichte eine umfassende Darstellung seiner zentralen Aussagen und empirischen Forschungsergebnisse. Darauf aufbauend erfolgen methodenkritische Betrachtungen und aktuelle Forschungsbezüge werden aufgezeigt.
Das zweibändige Lehrbuch bietet alle wesentlichen Grundlagen zum Thema, es schafft eine klare Übersicht in einer pluralen Diskussion und ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für Studium, Forschung und politische Bildung.
Der zweite Band behandelt wichtige empirische Theorieansätze. Alle Beiträge sind vergleichbar aufgebaut: Sie enthalten neben einer Verortung des jeweiligen Konzeptes in der Theoriegeschichte eine umfassende Darstellung seiner zentralen Aussagen und empirischen Forschungsergebnisse. Darauf aufbauend erfolgen methodenkritische Betrachtungen und aktuelle Forschungsbezüge werden aufgezeigt.
Das zweibändige Lehrbuch bietet alle wesentlichen Grundlagen zum Thema, es schafft eine klare Übersicht in einer pluralen Diskussion und ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für Studium, Forschung und politische Bildung.
Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten
Dieser Band hinterfragt aus verschiedenen Perspektiven die Beziehung zwischen Ökonomie und politischem Verhalten und Einstellungen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise. Innovative Analysen einer Vielzahl von Datenquellen ergeben, dass der Satz „It’s the economy, stupid!“ mehrfach differenziert werden muss: DEN ökonomischen Wähler gibt es nicht.
Vielmehr gilt es, verschiedene Kombinationen von Wählertypen, Aspekten der Wirtschaft sowie Kontexten zu berücksichtigen. Auch in Hinblick auf Parteien und Politikern ergeben sich für den Wählerwettbewerb relevante Unterschiede in der Bedeutung von Ökonomie und den damit verbundenen politischen Maßnahmen. Gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise müssen zudem deren Folgen in den Blick genommen werden, sowohl für die Demokratiezufriedenheit als auch für gesellschaftliche Konfliktlinien. In der Summe liefern die Kapitel sowohl Kritik an als auch eine Weitereinwicklung der Theorie des ökonomischen Wählens.
Das Werk ist Teil der Reihe Studien zur Wahl- und Einstellungsforschung, Band 29.
Vielmehr gilt es, verschiedene Kombinationen von Wählertypen, Aspekten der Wirtschaft sowie Kontexten zu berücksichtigen. Auch in Hinblick auf Parteien und Politikern ergeben sich für den Wählerwettbewerb relevante Unterschiede in der Bedeutung von Ökonomie und den damit verbundenen politischen Maßnahmen. Gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise müssen zudem deren Folgen in den Blick genommen werden, sowohl für die Demokratiezufriedenheit als auch für gesellschaftliche Konfliktlinien. In der Summe liefern die Kapitel sowohl Kritik an als auch eine Weitereinwicklung der Theorie des ökonomischen Wählens.
Das Werk ist Teil der Reihe Studien zur Wahl- und Einstellungsforschung, Band 29.
Handbuch Transformationsforschung
Transformation als nicht evolutionärer gesellschaftlicher Wandel ist
ein historisches Phänomen der Moderne. Gegenstand des Handbuchs sind Felder, Theorien und Methoden der sozialwissenschaftlichen Transformationsforschung. Am Anfang stehen die drei großen Paradigmen der Transformationsforschung: System, Institutionen und Akteure. Es folgen prominente Forschungsansätze unter anderem aus der Modernisierungstheorie, dem Strukturalismus, dem Historischen Institutionalismus, der Entwicklungsökonomik und der Politischen Ökonomie. Ein weiterer Teil ist den Methoden gewidmet. Quantitativ-statistische Verfahren werden hier ebenso vorgestellt wie makro-qualitative Methoden, Methoden aus der Ethnographie, den Wirtschaftswissenschaften und der Diskursanalyse. Nach einem Überblick über die wichtigsten historischen Wellen gesellschaftlicher Transformationen folgt ein Blick auf Sphären der Transformation wie Recht, Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Mehr als vierzig kürzere Stichworte von A wie Autokratieförderung bis W wie Wohlfahrtsregime vertiefen einzelne transformatorische Grundprobleme. Dieses Handbuch integriert politikwissenschaftliche, soziologische und wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven. Daneben finden rechts- und kulturwissenschaftliche Zugänge Berücksichtigung. Zielgruppen des Handbuchs sind Studierende und Lehrende der Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften sowie Medien und Stiftungen.
ein historisches Phänomen der Moderne. Gegenstand des Handbuchs sind Felder, Theorien und Methoden der sozialwissenschaftlichen Transformationsforschung. Am Anfang stehen die drei großen Paradigmen der Transformationsforschung: System, Institutionen und Akteure. Es folgen prominente Forschungsansätze unter anderem aus der Modernisierungstheorie, dem Strukturalismus, dem Historischen Institutionalismus, der Entwicklungsökonomik und der Politischen Ökonomie. Ein weiterer Teil ist den Methoden gewidmet. Quantitativ-statistische Verfahren werden hier ebenso vorgestellt wie makro-qualitative Methoden, Methoden aus der Ethnographie, den Wirtschaftswissenschaften und der Diskursanalyse. Nach einem Überblick über die wichtigsten historischen Wellen gesellschaftlicher Transformationen folgt ein Blick auf Sphären der Transformation wie Recht, Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Mehr als vierzig kürzere Stichworte von A wie Autokratieförderung bis W wie Wohlfahrtsregime vertiefen einzelne transformatorische Grundprobleme. Dieses Handbuch integriert politikwissenschaftliche, soziologische und wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven. Daneben finden rechts- und kulturwissenschaftliche Zugänge Berücksichtigung. Zielgruppen des Handbuchs sind Studierende und Lehrende der Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften sowie Medien und Stiftungen.
Demokratie und Krise. Zum schwierigen Verhältnis von Theorie und Empirie
Es gibt kaum einen Begriff in den Politik- und Sozialwissenschaften, der so häufig benutzt wird wie der Begriff Krise. Krise des Sozialstaats, Krise der politischen Parteien, Krise des Parlaments, Eurokrise, Krise im Mittleren Osten, Krise der Diktaturen und schon immer auch: Krise der Demokratie. Steckt die Demokratie tatsächlich in der Krise, oder ist dieses verbreitete Urteil eine Erfindung von Theoretikern und Medien? Die Beiträge dieses Buchs untersuchen den gegenwärtigen Zustand der etablierten Demokratien auf der Grundlage eines gemeinsamen Demokratie- und Krisenverständnisses. Dem Leser wird aus drei theoretischen Perspektiven ein empirisch gehaltvoller Blick auf die zentralen Ebenen der Demokratie in der OECD-Welt geöffnet: der Partizipation, der Repräsentation und des Regierens. Die Krisenphänomene sind vielschichtig und variieren von Institution zu Institution, von Politikbereich zu Politikbereich und von Land zu Land. Von einer allgemeinen oder gar existenziellen Krise kann nicht die Rede sein. Dennoch gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Die Legitimationsachsen der Demokratie verschieben sich. Die Demokratie steht vor großen Herausforderungen.
Zwischen Fragmentierung und Konzentration: Die Bundestagswahl 2013
Die Bundestagswahl 2013 war eine Wahl zwischen Wandel und Kontinuität. Sie führte zu einer stärkeren Fragmentierung des Parteiensystems, aber auch zu größerer Machtkonzentration. Auf der Basis von Daten, die im Rahmen der German Longitudinal Election Study (GLES) erhoben wurden, findet sich im Buch eine umfassende Analyse in langfristig vergleichender Perspektive. Untersucht werden die Vorgeschichte der Wahl und der Wahlkampf, das Wahlergebnis und das Wählerverhalten sowie die Regierungsbildung.
Das Werk ist Teil der Reihe Wahlen in Deutschland, Band 2.
Das Werk ist Teil der Reihe Wahlen in Deutschland, Band 2.
Voters on the Move or on the Run?
Wähler sind heute wechselhafter und Wahlentscheidungen weniger vorhersehbar als in der Vergangenheit. Den Ursachen und Folgen dieses veränderten Wahlverhaltens spürt dieser Band nach. Die Beiträge zeigen, dass der zunehmenden Heterogenität des Abstimmens keineswegs Beliebigkeit oder Unstrukturiertheit anhaften, sondern sie vielmehr eine Reaktion der Bürger auf das komplexer gewordene Umfeld darstellt, in dem Wahlen stattfinden – vielfältiger gewordene soziale Strukturen und damit einhergehend die Auflösung traditioneller Parteibindungen, die Ausdifferenzierung der politischen Parteien oder die Fülle an Informationsangeboten. Der Bildungsgrad und die Fähigkeit des Einzelnen zur Informationsbeschaffung haben deshalb für das Wahlverhalten an Bedeutung gewonnen. Wählerkalküle werden vielschichtiger und heterogener. An Einfluss verloren haben dagegen klassische sozialstrukturelle Faktoren und soziale Konfliktlinien. Die Analysen stützen sich primär auf Daten der German Longitudinal Election Study (GLES) sowie der Comparative Study of Electoral Systems (CSES).
Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2009
Die Bundestagswahl vor vier Jahren war eine „ungewöhnliche Wahl“, schreiben die Herausgeber Bernhard Weßels, Harald Schoen und Oscar W. Gabriel in ihrem Vorwort zu diesem Band, der ausführliche Analysen zur Bundestagswahl 2009 versammelt. Es offenbarte sich nicht nur eine Schwäche der großen Parteien mit massiven Stimmverlusten für CDU/CSU und die SPD, sondern auch die niedrigste Wahlbeteiligung aller bisherigen Bundestagswahlen. Die Beiträge des Bandes präsentieren neue Ergebnisse der Wahlforschung. Sie umfassen unter anderem Analysen zu Wahlbeteiligung, zur Rolle der Kandidaten, zu den Einstellungen der Wähler wie zu der Rolle einzelner Parteien. Weitere Themen sind die Rolle von Wahlprogrammen und Koalitionspräferenzen. Deutlich wird, wie schwer sich die CDU/CSU, vor allem aber die SPD damit taten, ihre Wähler zu mobilisieren, was den kleineren Parteien wie etwa den Grünen besser gelang. Außerdem wählten viele Wähler strategisch, und das Stimmensplitting zwischen Erst- und Zweistimme war weit verbreitet.
Koalitionen, Kandidaten, Kommunikation. Analysen zur Bundestagswahl 2009
Der Band liefert empirische Analysen zur Bundestagswahl 2009. Dabei werden vor allem die Besonderheiten ins Zentrum gerückt, durch die sich diese Wahl rückblickend auszeichnet. Dies betrifft erstens die niedrige Wahlbeteiligung, für die vier Hauptgründe verantwortlich gemacht werden: mangelnde Auswahl an Kandidaten, Parteien oder Programmen, Unzufriedenheit mit Politik und Politikern, Desinteresse und schließlich das Gefühl, nicht ausreichend repräsentiert zu werden. Ein zweitens Phänomen sind die hohen Stimmenanteile, die kleine Parteien auf sich vereinen konnten, und damit die tendenziell vielfältiger werdenden Koalitionsmöglichkeiten. Dies wirft die Frage auf, wie Koalitionspräferenzen der Bürger eigentlich zustande kommen. Drittens werden Kandidateneffekte betrachtet. Dabei geht es etwa um die Relevanz von Geschlecht und physischer Attraktivität von Kandidatinnen und Kandidaten und die Personalisierung des Wahlverhaltens allgemein, aber auch um den innerparteilichen Wettbewerb bei der Nominierung der Direktkandidaten in den Wahlkreisen. Weitere Beiträge befassen sich mit der Rolle von Informationen und Wissen im Kontext von Wahlen.
Challenging the State: Devolution and the Battle for Partisan Credibility
A Comparison of Belgium, Italy, Spain, and the United Kingdom. Comparative Politics
Ob Scottish National Party, Partito Sardo d'Azione oder Volksunie in Flandern – regionale Parteien spielten und spielen in vielen Ländern eine wichtige Rolle. Welche Machtansprüche hatten und haben sie? Und wie gehen nationale Regierungen und Parteien mit diesen Forderungen um? Ist die Übertragung von Rechten (devolution) immer die beste Antwort? Sonia Alonso hat in einer vergleichenden Analyse die Stellung der Regionalparteien in Belgien, Italien, Spanien und Großbritannien seit 1946 untersucht. Ihr Fazit: Landesweit vertretene Parteien verzichten nicht auf Macht, um den Staat vor sezessionistischen Bedrohungen zu schützen, sondern wollen damit in erster Linie ihre eigenen Mehrheiten sichern.
Verfassungswandel im Mehrebenensystem
Verfassungen definieren die grundsätzlichen Regeln und Normen einer Gesellschaft; in ihnen sind sowohl die Schutzrechte des Individuums gegenüber dem Staat und anderen Bürgern als auch Institutionen und Verfahren der Staatsorganisation festgeschrieben. Anpassungen und Veränderungen, die sie erfahren, sind also in hohem Maße politisch und gesellschaftlich relevant. In dem Band wird ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, um am Beispiel des Grundgesetzes systematisch zu untersuchen, wie es zu explizitem und implizitem Verfassungswandel kommt, welche Rolle die europäische und die subnationale Ebene im Föderalstaat Deutschland dabei spielen und welche konkreten Akteure es sind, die einen solchen Wandel vorantreiben oder bremsen. In einer abschließenden Zusammenschau der Beiträge wird das Spannungsverhältnis zwischen notwendiger Flexibilität des Verfassungsrechts einerseits und dem damit einhergehenden möglichen Verlust an innerer Kohärenz andererseits thematisiert.
The Future of Representative Democracy
Jahrhunderte hat es gedauert, bis die repräsentative Demokratie ihren Siegeszug antreten konnte, und bis heute ist das Verhältnis zwischen Repräsentation und Demokratie nicht abschließend geklärt. Die Autoren dieses Bandes verstehen die mittelbare Demokratie als ein dynamisches Konzept, das dem historischen Wandel unterliegt und permanent auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren muss, um seine Akzeptanz zu sichern. Vor diesem Hintergrund nehmen sie die Kerninstitutionen der repräsentativen Demokratie in den Blick - die freien Medien, die Wahlsysteme, die politischen Parteien und die Parlamente - und analysieren international vergleichend, mit welchen Anforderungen diese heute konfrontiert sind. Dabei werden unterschiedliche Schwachstellen und Herausforderungen identifiziert wie etwa die Gefahr des Populismus, die systematische Unterrepräsentation von Frauen und nationalen Minderheiten in der Politik, nicht zeitgemäße Modelle von Staatsbürgerschaft und die Koppelung politischer Partizipationsrechte an diesen Status, die Verlagerung politischer Entscheidungen vom Nationalstaat auf supra- oder internationale Organisationen. Aufgezeigt werden aber auch eine Reihe von Reformansätzen und institutionellen Innovationen, die darauf abzielen, die repräsentative Demokratie inklusiver, transparenter und zurechenbarer zu gestalten.
Zwischen Langeweile und Extremen: Die Bundestagswahl 2009
Wahlen in Deutschland, Bd. 1
Die Bundestagswahl 2009 erbrachte die bisher niedrigste Wahlbeteiligung und war auch sonst eine Wahl der Extreme. Auf die beiden großen Parteien entfielen zusammen so wenig Stimmen wie nie zuvor, und die SPD sank zudem auf einen historischen Tiefstand. Dagegen erzielten FDP, Grüne und Linke ihre bis dato besten Werte. Ebenfalls zum Bild gehören eine starke Zunahme des Stimmensplittings und der Zahl von Wechselwählern. In dem Band wird Gründen für diese Ergebnisse nachgespürt. Die Beiträge vermitteln einen umfassenden Überblick über die Ausgangslage und Besonderheiten dieser Bundestagswahl, die einer von CDU/CSU und SPD getragenen Koalitionsregierung folgte und von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise überschattet wurde. Im Zentrum stehen Analysen des Wahlkampfs, des Wahlverhaltens und der Wahlentscheidungen der Bürger.
Handbuch Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände in Deutschland
Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände sind ein wesentlicher Eckpfeiler des Modells Deutschland und im Zusammenspiel mit dem Staat, Gewerkschaften und anderen Interessenorganisationen an vielen politischen Entscheidungen beteiligt. Sie organisieren kollektives Verhalten von wirtschaftlichen Konkurrenten und versuchen, gemeinsame Interessen zu artikulieren, zu repräsentieren und gegenüber anderen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren durchzusetzen. Dieses Handbuch liefert eine aktuelle Wissens- und Forschungsbilanz zu der komplexen Verbandslandschaft der deutschen Unternehmen. Im ersten Teil werden Geschichte und Funktionen, im zweiten Teil die Organisation und Struktur der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände behandelt. Teil 3 widmet ihrer Einbettung in den politischen und gesellschaftlichen Kontext. Dazu gehört auch ihr Verhältnis zu den Gewerkschaften. Im vierten Teil geht es um die Positionierung der Unternehmerverbände in der Tarif-, Sozial- und Umweltpolitik sowie ihr Verständnis von Sozialpartnerschaft. Der abschließende fünfte Teil konzentriert sich auf das internationale Umfeld und die Folgen der Internationalisierung des Regierens für die Europäisierung und die Arbeit der Verbände. Den roten Faden bildet die Grundfrage nach ihren Reaktionen auf die gewandelten Umweltbedingungen sowie die Veränderungsprozesse in den eigenen Reihen, die das deutsche Modell der sozialen Marktwirtschaft auf den Prüfstand stellen.
Social Democracy in Power. The Capacity to Reform
Routledge Research in Comparative Politics
Ende der 1990er Jahre waren sozialdemokratische Parteien in den meisten Ländern der Europäischen Union an der Regierung beteiligt. Wie erfolgreich waren sie in ihrer Reformpolitik? Folgten sie einem einheitlichen "Dritten Weg"? Mit dem Buch liegt erstmals eine in sich geschlossene, vergleichende empirische Untersuchung der Regierungspolitik sozialdemokratischer Parteien in sechs Ländern seit Mitte der 1990er Jahre vor. Auf der Basis ausführlicher Länderstudien (zu Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark) werden die Politikmaßnahmen sozialdemokratischer Regierungen analysiert und deren fiskal-, beschäftigungs- und sozialpolitische Performanz in vergleichender Perspektive bewertet. Die Autoren zeigen, dass die unterschiedlich weitreichende Revision traditioneller sozialdemokratischer Ziele und Instrumente in den sechs Ländern mit einer spezifischen Erfolgsbilanz einhergeht. Dies bildet die Grundlage für eine Typologie sozialdemokratischer Regierungspolitik und erklärt sich aus der unterschiedlichen Ausprägung nationaler Institutionen und Handlungskontexte. Abschließend werden die Aufgaben und Perspektiven sozialdemokratischer Politik im 21. Jahrhundert umrissen.
War and Democratization: Legality, Legitimacy and Effectiveness
Democratization, Vol. 15, No. 3, Special Issue, June 2008
Demokratieförderung in Nachkriegsgesellschaften entwickelte sich in den 1990er Jahren zu einem drängenden Thema. Externe Akteure verbanden ihre Bemühungen, Frieden zu stiften, mit dem weitergehenden Ziel, zugleich die Weichen für einen Regimewandel hin zur Demokratie zu stellen. In diesem Zusammenhang lassen sich vier Formen der Demokratieförderung unterscheiden: (1) die Erzwingung demokratischer Strukturen durch eine Besatzungsmacht; (2) die Wiedereinsetzung einer gewählten Regierung mittels militärischer Intervention; (3) die bewaffnete Intervention aus humanitären Gründen als Reaktion auf schwere Menschenrechtsverletzungen unter Beschneidung nationaler Souveränitätsrechte; (4) die Erzwingung von Demokratie durch Krieg. In dem Band wird nach der Legalität, Legitimität und Effektivität dieser verschiedenen Interventionsformen gefragt, mit denen die internationale Staatengemeinschaft über die Durchführung militärischer humanitärer oder friedenschaffender Missionen hinaus langfristige Prozesse des Staatsaufbaus und der Demokratisierung zu unterstützen versucht. Die behandelten Fallbeispiele verdeutlichen ohne Ausnahme, dass die Verankerung eines demokratischen Regimes umfassende politische, soziale und ökonomische Maßnahmen der Friedenskonsolidierung erfordert. Wenn sich externe Akteure zurückziehen, bevor demokratische Institutionen aus eigener Kraft bestehen können, droht die Gefahr eines Scheiterns der erzwungenen Transformation.
Verfassungsgerichte als demokratische Akteure
Der Beitrag des Bundesverfassungsgerichts zur Qualität der bundesdeutschen Demokratie
Verfassungsgerichte sind in fast allen liberalen Demokratien machtvolle Mitspieler. Häufig wird aber bezweifelt, dass sie mit der Demokratie in Einklang sind, wenn sie in demokratische Prozesse intervenieren. Schließlich sind Verfassungsgerichte demokratisch vergleichsweise schwach legitimiert. Sascha Kneip analysiert die spezifischen Funktionen, die Verfassungsgerichte für demokratische Regierungssysteme haben, und beantwortet die Frage nach ihrer demokratischen Kompatibilität auf empirischer Grundlage. Im Mittelpunkt stehen dabei Bund-Länder-Streitverfahren, Organstreit- und Normenkontrollverfahren. Der Autor kommt zum Schluss, dass Verfassungsgerichte keineswegs Gegenspieler demokratischer Politik sein müssen, sondern, wie im Fall der Bundesrepublik belegt, für demokratisches Regieren geradezu konstitutiv sein können. Anhand einer umfassenden Analyse der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts im Zeitraum 1951 bis 2005 zeigt die Studie, dass das höchste deutsche Gericht in der Vergangenheit überaus demokratiefunktional agiert und damit wesentlich zur hohen Qualität der bundesdeutschen Demokratie beigetragen hat.
Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2005
Mit diesem Band wird eine seit 1980 bestehende Veröffentlichungsreihe zu den Bundestagswahlen und zu international relevanten Ergebnissen der empirischen Wahl- und Wählerforschung fortgesetzt. Zu den Besonderheiten der Bundestagswahl 2005 gehört, dass sie durch die vorzeitige Auflösung des Parlaments zustande kam, der wiederum eine gescheiterte Vertrauensfrage des Bundeskanzlers vorangegangen war. Im ersten Teil des Buchs finden sich Beiträge über die politische Vorgeschichte dieser vorgezogenen Neuwahl, den Verlauf des Wahlkampfs, Ost-West-Differenzen im Wählerverhalten, Wählerwanderungen sowie Themen- und Kandidateneffekte. In Anbetracht der immer wiederkehrenden und 2005 besonders heftig geführten Debatten über die Zuverlässigkeit von Wahlprognosen wird diese Problematik sowohl aus der Perspektive der akademischen als auch der kommerziellen Wahlforschung erörtert. Im zweiten Teil des Buches werden traditionelle wie neue Fragen der Wahlforschung auf der Basis umfragebasierter oder experimenteller Daten behandelt. Einige der Analysen befassen sich mit langfristigen Entwicklungstendenzen des Wählerverhaltens in Deutschland, andere mit seinen regionalen Ausprägungen. Der dritte Teil gilt internationalen Trends und Wahlen in anderen europäischen Demokratien.
Reformen in Wohlfahrtsstaaten. Akteure, Institutionen, Konstellationen
Mit dem Ziel, die Bestimmungsfaktoren staatlichen Handelns zu erhellen, wird in diesem Band am Beispiel der Renten- und Sozialversicherung die Reformtätigkeit in 18 OECD-Ländern von 1980 bis 2002 vergleichend untersucht. Dabei interessiert vor allem, ob es spezifische Konstellationen gibt, die das Zustandekommen von Reformen begünstigen oder hemmen, welche Rolle die beteiligten Akteure spielen und welche Bedeutung politischen Institutionen wie etwa Mehrheits- vs. Verhältniswahlrecht, Föderalismus vs. Zentralismus oder Ein- vs. Zweikammersystemen zukommt. Die empirischen Befunde zeigen, dass der Demokratietypus, ebenso wie der Problemdruck, keinen direkten Einfluss auf die Reformaktivitäten in Wohlfahrtsstaaten ausübt. Zwar bilden die politischen Institutionen einen begrenzenden oder ermöglichenden Rahmen für politische Entscheidungen, aber als entscheidend erweisen sich die Akteure, nämlich die Regierungen und die sie tragenden Parteien. Von den konkreten Akteurskonstellationen - Einparteien-, Mehrparteienregierung, Anzahl der Koalitionspartner - hängt es ab, wie Handlungsspielräume genutzt werden.
Systemtransformation. Eine Einführung in die Theorie und Empirie der Transformationsforschung
Dieses Lehrbuch liefert die erste systematische Einführung in die politikwissenschaftliche Transformationsforschung und bietet zusätzlich umfassende empirische Analysen der Demokratisierung nach 1945 und der Systemwechsel in Südeuropa, Lateinamerika, Ostasien und Osteuropa. Im ersten, theoretischen Teil werden Kriterien entwickelt, die eine klare begriffliche Fassung und Abgrenzung von politischen Herrschaftssystemen erlauben. Sie gelten gleichermaßen für Demokratie und Autokratie ebenso wie für Regierung, Regime, Staat und System. Vor dem Hintergrund dieser Ordnungsbegriffe werden die großen Phasen der Transformation von autokratischen zu demokratischen politischen Systemen konzipiert und in der Dynamik ihrer Strukturen und Akteure theoretisch-systematisch aufeinander bezogen. Die theoretischen Konzepte werden im zweiten Teil, der empirischen Analyse von vier großen regionalen Transformationswellen, auf die Demokratisierung Deutschlands, Italiens und Japans nach 1945, die Rechtsdiktaturen Südeuropas (Portugal, Griechenland, Spanien) nach 1974, die kapitalistischen Autokratien Ostasiens (Philippinen, Taiwan, Südkorea, Thailand) Mitte der 1980er Jahre sowie die kommunistischen Systeme Osteuropas nach 1989 angewendet. Neu hinzugekommen sind ein eigenes Kapitel zur externen Demokratisierung sowie - unter der Überschrift "Kehren die Diktaturen zurück?" - ein Ausblick auf die globale Demokratieentwicklung.
Erzwungene Demokratie
Politische Neuordnung nach militärischer Intervention unter externer Aufsicht
Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Bd. 6
Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Bd. 6
Die internationale Staatengemeinschaft überwacht in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan und im Irak die Friedenskonsolidierung. Sie exportiert dabei das Modell einer rechtsstaatlichen Demokratie und greift tief in die inneren Angelegenheiten eines Staates ein. Es stellt sich die Frage: Lässt sich Demokratie erzwingen? Die Autorin untersucht erstmals systematisch die Legalität, Legitimität und Effektivität der externen Demokratisierung von 1945 bis heute. Sie zeigt die zentralen Dilemmata auf, die mit der Demokratieförderung in Nachkriegsgesellschaften einhergehen. Im Mittelpunkt der Studie stehen die externe Supervision in Bosnien-Herzegowina, die internationale Übergangsverwaltung im Kosovo, die multilaterale Supervision in Afghanistan und die US-Besatzung im Irak. Ein kritischer Rückblick auf die Transformation Westdeutschlands unter alliierter Besatzung rundet die Analyse ab. Es zeigt sich: Die Dilemmata der externen Demokratisierung sind kaum aufzulösen, und die Erfolge bleiben begrenzt.