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Die Nachwuchsgruppe untersucht interne Prozesse der Positionsbildung in der Europäischen Kommission. Bisher erschien die Kommission meist als einheitlicher Akteur; über ihr internes Funktionieren ist wenig bekannt. So bleibt unklar, was innerhalb der Kommission passiert, bevor sie eine offizielle Gesetzesvorlage einbringt und warum die Kommission teilweise Rechtsakte vorschlägt, die sich inhaltlich widersprechen oder zu starken Konflikten mit Mitgliedstaaten und anderen Akteuren führen.

Zwei Forschungsfragen stehen im Mittelpunkt: Was begründet die inhaltliche Position des Kommissars und der dazugehörigen Dienststelle (Generaldirektion) für eine Gesetzesinitiative? Welche Machtressourcen bestimmen die Durchsetzungsfähigkeit des Kommissars und der Generaldirektion in der internen Interaktion?

Diese Fragen werden anhand von 48 Gesetzesinitiativen aus den Politikfeldern Binnenmarkt & Sozialpolitik, Forschung &  Innovation und Verbraucherpolitik sowie 150 Experteninterviews mit Kommissionsbeamten erforscht. Zudem erstellt die Gruppe die erste umfassende Datenbank über die Entwicklung der Kommission seit den Gründungsverträgen von 1957.

Seit Februar 2008 wird die Gruppe für fünf Jahre von der Volkswagen-Stiftung gefördert.