Der Übergang zur Elternschaft und die Dynamiken in der beruflichen Weiterbildungsbeteiligung: Zum geschlechtsspezifischen Zusammenhang zwischen Familiengründung und beruflicher Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland und Großbritannien

Abstract

Im Mittelpunkt dieses Projekts steht der Zusammenhang zwischen Familienbildungsprozessen und der Teilnahme an berufsbezogener non-formaler Weiterbildung in Deutschland und Großbritannien. Auch heute, in Zeiten steigender Erwerbsbeteiligung von Frauen, hat Mutterschaft weiterhin destabilisierende Auswirkungen auf weibliche Erwerbskarrieren. Eine regelmäßige Teilnahme an Weiterbildung könnte ein wichtiges Instrument sein, um die Erwerbsverläufe von Müttern zu stabilisieren und die negativen Folgen der Mutterschaft auf die berufliche Karriere abzumildern. Jedoch werden Kinderbetreuung und andere familiäre Verpflichtungen, insbesondere für Frauen, als große Hindernisse für die Teilnahme an berufsbezogener Weiterbildung wahrgenommen. Folglich könnten Unterschiede in der Beziehung zwischen Familienbildung und Ausbildungsbeteiligung die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich verstärken.

Arbeitsmarktsysteme und (Aus-)Bildungssysteme unterscheiden sich zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Gleiches gilt für die Geschlechterkultur und Familienpolitik. Ausgehend von einer Lebensverlaufsperspektive und unter Anwendung verschiedener Methoden der Längsschnittdatenanalyse, werden folgend geschlechts- und länderspezifische Partizipationsdynamiken anhand des NEPS (Deutschland) und des UKHLS (Großbritannien) analysiert.

Im ersten Teil meiner Dissertation werde ich die Wechselbeziehung zwischen Familienbildungsprozessen und Arbeitsmarktkarrieren untersuchen, indem ich Ansätze der Multichannel Sequence Analysis mit Clusteranalyse einsetze, um die typischsten Muster zwischen beiden Sphären zu identifizieren.

Im zweiten Teil meiner Dissertation befasse ich mich mit den Auswirkungen der Geburt eines Kindes auf die Weiterbildungsbeteiligung. Mit Hilfe von Two-way Fixed Effects Modellen in einer Event Study Spezifikation analysiere ich den zeitlichen Verlauf möglicher Familienbildungseffekte und untersuche die Rolle relevanter Mechanismen.

Die Akkumulation der Ausbildungsbeteiligung wird der Schwerpunkt des dritten Teils sein. Ich werde untersuchen, ob eine Weiterbildungsbeteiligung zu weiteren Weiterbildungsbeteiligung führt und ob sich diese Prozesse kumulativer Vorteile zwischen Eltern und kinderlosen Arbeitnehmern unterscheiden. Für diesen Teil der Dissertation werde ich Dynamic Random Effects Probit Modelle anwenden.