Wie Plattformen reguliert werden

In den letzten Jahren haben staatliche Bemühungen zugenommen, die Moderierung schädlicher Inhalte auf digitalen Plattformen zu regulieren. Robert Gorwa untersucht in seinem Buch "The Politics of Platform Regulation: How Governments Shape Online Content Moderation", unter welchen politischen Umständen es zu staatlicher Plattformregulierung kommt.

Wann besteht Handlungsdruck? Welche Handlungsmöglichkeiten haben Regierungen? Setzen sie gegenüber den Plattformbetreibern eher auf Überzeugung, auf Zusammenarbeit oder auf gesetzliche Vorgaben? Diese Fragen nimmt Robert Gorwa anhand von Fallbeispielen aus Deutschland, Australien und Neuseeland sowie den USA in den Blick. Dabei zeigt sich unter anderem, dass in allen Fällen ein externer Schock, wie etwa 2019 der Terrorangriff im neuseeländischen Christchurch, politischen Handlungsdruck erzeugte. Auch ist bemerkenswert, wie verhalten jeweils die Gegenwehr der betroffenen Unternehmen gegenüber Regulierungsmaßnahmen ausfiel.

Das Buch beschreibt drei Strategien, die staatliche Akteure oft nutzen, um gegen die Verbreitung von Hassreden, falschen Informationen, Bildern von Kindesmissbrauch und anderen schädlichen Inhalten in sozialen Medien und auf ähnlichen Plattformen vorzugehen. Die Strategien sind: Überzeugen, Zusammenarbeiten und Anfechten. Danach wird ein theoretisches Modell vorgestellt, das erklärt, warum und wie diese unterschiedlichen Strategien in verschiedenen politischen Situationen und bei verschiedenen Regulierungsmaßnahmen eingesetzt werden.

2.7.24