Dienstag, 24. Februar 2009

Die Eingewanderten. Die offene Gesellschaft und ihre Grenzen

Es diskutieren: Paul Scheffer, Cem Özdemir, Klaus Bade und Ruud Koopmans

Die zunehmende weltweite Migration stellt uns vor neue Herausforderungen. Politik und Gesellschaft müssen sich drängenden Fragen stellen: Was hält die Gesellschaft zusammen? Wie gehen wir mit Dif-ferenz und Konflikt um? Wozu führt es, wenn Unterschiede geleugnet werden? Mit diesen Themen setzt sich Paul Scheffer in seinem Buch „Die Eingewanderten“ auseinander, in dem er die Spannung zwischen einer multikulturellen Realität und den Rufen nach größerer Abschirmung analysiert. „Aus der Not eine Tugend machen“, rät er den westeuropäischen Einwanderungsgesellschaften und fordert sie zur Selbstreflexion auf; die Geschichte der Immigration kann als Chance dienen, anstelle der Polarisierung zwischen „uns“ und „den anderen“ über ein gemeinsames „wir“ nachzudenken. Welche Einsichten können wir daraus für die deutsche Situation gewinnen?

Prof. Paul Scheffer ist Publizist und seit 2003 außerordentlicher Professor für Stadtsoziologie an der Universiteit Amsterdam. Er veröffentlichte Bücher über die niederländische Geschichte und europäische Integration, schreibt Essays und Kolumnen in europäischen Zeitungen und führte Regie in einigen Fern-sehdokumentationen.

Cem Özdemir ist Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Er gehörte von 1994 bis 2002 dem Deutschen Bundestag an, in den er als erster Abgeord-neter türkischer Herkunft gewählt wurde. Als Publizist beschäftigt er sich hauptsächlich mit seinen mul-tikulturellen Erfahrungen in Deutschland.

Prof. Klaus Bade ist emeritierter Professor für Neueste Geschichte im Fachbereich Kultur- und Geowis-senschaften an der Universität Osnabrück. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sowie zur Entwicklung von Bevölkerung und Wanderung veröffentlicht. Als Migrationsexperte begründete er das Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS).

Prof. Ruud Koopmans ist seit 2003 Professor für Soziologie am Lehrstuhl Sozialer Wandel und Konflikt der Vrije Universiteit Amsterdam und leitet seit 2007 die Abteilung „Migration, Integration, Trans-nationalisierung“ am WZB. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Einwanderungs- und Integrati-onspolitik, Rechtsradikalismus, Soziale Bewegungen und Europäische Integration.

Das WZB bietet für die Zeit der Veranstaltung Kinderbetreuung an. Wir bitten um Anmeldung des Betreuungswunsches bis zum 13. Februar unter Angabe des jeweiligen Alters.