Dienstag, 5. März 2013

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern... Die Marginalisierung politischer Initiativen in der Engagementdebatte

Vortrag von Simon Teune und Heike Walk

Wenn von Zivilgesellschaft und Engagement die Rede ist, werden konflikthafte Formen (z.B. Proteste) und politische Partizipationsansprüche nicht selten marginalisiert oder sogar herausgefiltert. Politisches Engagement ist aber nicht von der Sphäre der Zivilgesellschaft zu trennen: Viele zivilgesellschaftliche Organisationen gehen aus politischen Konflikten hervor. Proteste gehören nicht nur für ein Viertel der Bevölkerung, sondern auch für 12 Prozent der zivilgesellschaftlichen Organisationen zum selbstverständlichen Handlungsrepertoire.

Das Spektrum des politischen Engagements reicht von kurzfristigen Protesten und Projekten bis zu dauerhaften politischen Initiativen, von punktuellen Interventionen bis zu gesellschaftlichen Gegenentwürfen. Dieses Engagement ist omnipräsent und im Kleinen und Großen folgenreich. Trotzdem ist die Forschung dazu im deutschsprachigen Raum marginal. Der Vortrag sucht Antworten auf die Fragen: Wo steht die Forschung zu politischem Engagement? Und welche Anknüpfungspunkte gibt es zur Forschung über soziales Engagement?

Simon Teune, Diplomsoziologe, ist Stipendiat der Projektgruppe Zivilengagement im WZB und Vorstandsmitglied des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung

PD Dr. Heike Walk ist Politologin am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin und designierte Geschäftsführerin des in Gründung befindlichen Instituts für Protest- und Bewegungsforschung.

Dieser Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Zivilengagement – Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung.