Dienstag, 6. September 2011

Zivilgesellschaft und Krisen

Dahrendorf'sche Reflexionen und Lektionen - Vortrag von Helmut K. Anheier

Ralf Dahrendorfs Werk und die neuere Institutionentheorie können dazu beitragen, Verlauf, Ursachen und Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise zu analysieren, die seit 2008 die Welt in Atem hält. Hier soll die These verfolgt werden, die eine recht kritische Diagnose impliziert, aber dennoch auf Optionen für kreative Politikgestaltung hinweist: „Die organisierte Zivilgesellschaft wird die transnationalen Konflikte des beginnenden 21. Jahrhunderts moderieren müssen, um der Überforderung von Staat und Markt in einer globalisierten Welt entgegenzuwirken.“ Die entscheidende Frage ist dabei: Unter welchen Bedingungen könnte die Zivilgesellschaft ein ordnungspolitisches Korrigendum „von unten“ werden, um die Regeln der globalen Governance sinnhafter, tragfähiger und handlungswirksamer zu machen?

Helmut K. Anheier (Ph.D. Yale University, 1986) ist Dean der Hertie School of Governance in Berlin, Professor für Soziologie am Max Weber Institut der Universität Heidelberg und wissenschaftlicher Direktor des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen. Er war Professor of Public Policy an der UCLA (2001-2009) und Centennial Professor an der Londoner School of Economics (2001-2008). Vor seiner akademischen Laufbahn war er als Social Affairs Officer bei den Vereinten Nationen tätig.

Dieser Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Zivilengagement – Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung.