Wednesday, 14 October 2015

Leibniz Energy Talk

Wie kann die städtische Energiewende gelingen?

Die Städte spielen bei der Umsetzung der Energiewende eine Schlüsselrolle. Aufgrund ihres enormen Energieverbrauchs und ihrer hohen CO2-Emissionen stehen sie in besonderer Verantwortung, sich viel stärker als bisher in die Umsetzung der Energiewende einzubringen. Als Wirtschaftsstandorte und Innovationslabore bergen sie hierfür auch große Chancen.

Die größten Herausforderungen für städtische Energiewende liegen in der Reduzierung des Strom-, Wärme-, und Kraftstoffbedarfs, in der Steigerung der Energieeffizienz und im Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung. Die Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Berlin 2050“ attestiert der Stadt Berlin in allen Bereichen große Potenziale, die bislang jedoch nicht oder nur teilweise genutzt werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Stadtverwaltung, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen, Haushalte und Energiewirtschaft zusammenarbeiten.

Der Gebäudesektor ist für die Umsetzung der städtischen Energiewende entscheidend. Hier liegen wichtige Möglichkeiten zur Energieeinsparung wie auch zur dezentralen erneuerbaren Produktion (zum Beispiel Solaranlagen auf Dächern). Zur Einbindung dezentraler Erzeugungsanlagen ist außerdem die Modernisierung des Berliner Verteilnetzes eine wichtige Voraussetzung. Eine der größten Herausforderungen liegt hier in der Kopplung von Wärme- und Strommärkten sowie in der Verbindung mit dezentralen Speichern. Schließlich steht die Dekarbonisierung des Verkehrs auf der Agenda. Dabei geht es darum, den städtischen Verkehr effizienter zu machen und zugleich zu elektrifizieren. Dafür bedarf es neben neuen Antrieben und Kraftstoffen sozialer und systemischer Innovationen für weniger Verkehrsaufwand, um die Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen. Derzeit ist jedoch offen, wie intermodale Verkehrsdienstleistungen und „vehicle-to-grid-Konzepte“ aus der Nische kommen.

Der Leibniz Energy Talk fragt:

  • Welche Möglichkeiten haben Städte (insbesondere Berlin), um sich stärker als bisher in die Energiewende einzubringen?
  • Welche Rolle können Bürger bei der städtischen Energiewende spielen? Als Mieter, als Eigentümer oder auch als Mitglieder von Energiegenossenschaften?
  • Welche Anreize braucht die städtische Verkehrswende?  
  • Wie können Maßnahmen im Gebäudesektor in Anbetracht von Interessenskonflikten z.B. zwischen Mietern und Eigentümern umgesetzt werden?


Es diskutieren:

Dr. Fritz Reusswig, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Projektleiter der Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Berlin 2050“

Luise Neumann-Cosel, Gründerin und Geschäftsführerin der Genossenschaft „BürgerEnergieBerlin“

Prof. Dr. Andreas Knie
Innovationszentrum Mobilität und gesellschaftlicher Wandel (InnoZ)

Michael Geißler
Geschäftsführer der Berliner Energieagentur GmbH

Moderation:
Dr. Weert Canzler, WZB und Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds Energiewende

Um Anmeldung wird gebeten über diesen Link.