Perspektivenwechsel in der urbanen Mobilität
Online-Veranstaltung:
„Perspektivenwechsel in der urbanen Mobilität: Sicherheit zuerst?“
Ort: Online per Zoom Zeit: Mittwoch, 27. November 2024, 14:00 - 16:00 Uhr
Gemeinsam diskutieren wir, wie ein Perspektivwechsel in der Planung von Straßenräumen zu mehr Sicherheit, Nachhaltigkeit und einer besseren Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden – insbesondere von Kindern, Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen – führen kann. Dazu diskutieren wir Thesen, die auf aktuellen Projektergebnissen aus dem Graefekiez aufbauen und geben Ihnen Einblicke in die Mobilität aus Sicht von Kindern. Kommentiert und diskutiert werden die Inhalte gemeinsam mit Expert*innen.
Themen der Online-Veranstaltung
Andere Perspektive
Für den klimagerechten Umbau der Straße in den Städten und auf dem Land ist ein Perspektivwechsel nötig:
Die Anforderungen von Fußgänger*innen, Kindern, Senior*innen, mobilitätseingeschränkten Personen sollte die zentrale Planungsgrundlage sein. Das Auto wird in den Städten im Alltag zunehmend zu einer Mobilitätsreserve. Die Bereitschaft der Menschen zu klimagerechterem Mobilitätsverhalten ist mehrheitlich vorhanden. Die Dominanz des Autos relativiert sich.
Veränderte Planung
Das parkende Privatauto verschwindet weitestgehend aus dem öffentlichen Straßenraum. Dieser steht zum Parken nur noch für Menschen mit nachgewiesener Berechtigung zur Verfügung, für Laden und Liefern, für Gewerbe, für soziale Dienste, für geteilte Mobilitätsformen. Wer privat ein Auto fahren möchte, muss sich einen privaten Parkplatz suchen. Empfehlung für eine Flächenaufteilung in verdichteten urbanen Räumen im ersten Schritt: 1/3 Parken mit Berechtigungsnachweis, 1/3 gewerbliches Parken und Sharing, 1/3 Entsiegelung für zivilgesellschaftliche Nutzung auf innerörtlichen Straßen.
Einfachere Umsetzung
Kommunen können und müssen ihre Handlungsspielräume besser nutzen. Die bestehenden gesetzlichen Grundlagen geben ihnen Legitimation und Instrumente in die Hand (Umwidmungen auf der Grundlage der Landesstraßengesetze). Beteiligung muss mit klarer Zielsetzung und klarer Kommunikation des Mehrwertes für alle gesellschaftlichen Gruppierungen eingesetzt werden. Sie dient nicht der Legitimation, sondern der Verbesserung der Anforderungsausrichtung. Auf kostspielige Baumaßnahmen sollte verzichtet werden. Ziel sollte es sein, mit einfachen Maßnahmen verkehrliche und klimaresiliente Effekte zu erzielen.
Kinder als Co-Forschende im Rahmen des Projekts SensorKids des DLR
Wie werden Kinder in die Straßenraumgestaltung einbezogen? Welche Wünsche und Anforderungen haben sie?
Im Rahmen des Projekts SensorKids wurden Kinder einer Grundschule als Co-Forschende eingebunden und zeigten Einblicke in ihre Mobilitätsbedürfnisse. Zentrale Wünsche der Kinder an den Straßenraum sind mehr Grünflächen, Wasserflächen, Fahrradwege sowie auch Spielplätze, Tiere und Gastronomie. Diese Elemente sind für Kinder wichtige Faktoren, um den Straßenraum sicherer und lebenswerter zu gestalten.